Inhaltsverzeichnis
Hört ein Hund auf zu fressen, ist das für einen Besitzer zunächst ein beunruhigendes Warnsignal. Die Gründe dafür können vielfältig sein, weshalb es gilt, die Ursache schnellstmöglich zu finden. Zum ersten Mal habe ich diese Erfahrung bei meinen unkastrierten Rüden gemacht. So lernst du die Ursachen zu unterscheiden und deinem Hund zu helfen.
Woran kann es liegen, wenn mein Hund nicht frisst?
Wenn Hunde nicht fressen, sind die Ursachen vielfältig. Von Bauchschmerzen über unterschiedlichste Stressauslöser kann vieles dafür in Betracht kommen. Für Besitzer ist das zunächst immer eine beunruhigende Erfahrung, die uns in Sorge versetzt. Nicht immer steckt dahinter jedoch ein „schlimmes Problem“, das wir nicht beheben können.
Mein Hund frisst nicht – 10 mögliche Ursachen
Die wichtigste Frage, die es für dich zunächst zu klären gilt, ist, warum dein Tier nicht frisst. Es gibt unterschiedlichste Ursachen, die dafür in Betracht kommen und nicht alle sind ein Grund zur Sorge. Du solltest jedoch herausfinden, welches der Probleme die Appetitlosigkeit verursacht, damit du entsprechend darauf reagieren kannst.
#1 Schmerzen oder Verletzungen
Verletzungen oder Schmerzen können deinen Hund am Fressen hindern. Überprüfe, ob du eine Verletzung oder einen Fremdkörper in seinem Maul erkennen kannst. Manches Mal ist es auch eine Entzündung des Zahnfleisches, die das Fressverhalten beeinträchtigt, weil der Hund Schmerzen hat. Vor allem Hunde, die zur Zahnsteinbildung neigen, leiden häufiger darunter. Lass dich von deinem Tierarzt zur Zahnhygiene deines Hundes beraten.
#2 Stress
Eine der häufigsten und zugleich diffusesten Ursachen für Appetitlosigkeit beim Hund ist Stress. Das kann etwa durch laute Geräusche in der Umgebung wie Baulärm oder Silvester-Feuerwerk ausgelöst werden. Doch auch längerer Besuch, viele andere Hunde in der Nachbarschaft oder läufige Hündinnen oder hinzugezogene Rüden kommen dafür in Betracht.
#3 Zahnwechsel
Bei Welpen kann ein Zahnwechsel dafür verantwortlich sein, dass er nicht fressen will. Die neuen Zähne üben Druck im Maul deines Tieres aus, der sich besonders unangenehm anfühlen kann. Du kannst den Zahnwechsel für dein Tier beschleunigen, indem du ihm ein geeignetes Welpen-Kauspielzeug gibst. Zusätzlich kann es helfen, das Trockenfutter mit etwas lauwarmen Wasser einzuweichen, sodass es sich leichter von deinem Tier kauen lässt. Der Zahnwechsel erfolgt beim Welpen ab dem 4. Lebensmonat und kann bis zu 3 Monate andauern.
#4 Pubertät
In der Pubertät, die je nach Hunderasse circa vom 7. Bis zum 11. Lebensmonat deines Hundes stattfindet, ist es normal, dass der Vierbeiner sich anders verhält. Dazu kann es auch gehören, dass er das Futter verweigert. Nicht immer ist dabei zwingend eine Weigerungshaltung oder ein Austesten der Grenzen verantwortlich.
Gerade Rüden können auch zum ersten Mal auf läufige Hündinnen in der Nachbarschaft reagieren. Diese starken hormonellen Schwankungen versetzen dein Tier in starken, körperlichen Stress bis hin zu Liebeskummer. Versuche ihm zweimal täglich etwas zu fressen seines Futters anzubieten. Isst er in dieser Umstellungszeit wenigstens eine der Mahlzeiten, musst du dir keine Sorgen machen. Frisst er gar nicht, kann ein Gang zum Tierarzt erforderlich sein.
#5 Hormonelle Veränderungen
Viele hormonelle Schwankungen im Körper deines Tieres können sich negativ auf sein Fressverhalten auswirken. Das kann bei Hündinnen etwa während einer Scheinträchtigkeit passieren, während sich Rüden besonders schwer damit tun, wenn läufige Hündinnen in der Nachbarschaft leben. Solange dein Hund dennoch teilweise frisst, ist das kein Grund zur Sorge. Lässt er sein Futter jedoch komplett stehen oder frisst über viele Tage sehr unregelmäßig, solltest du Störungen beim Tierarzt abklären lassen.
#6 Häufige Futterwechsel
Häufige Futterwechsel können für deinen Hund ein Problem darstellen. Womöglich wolltest du ihm einen Gefallen damit tun, ihm mehr Abwechslung zu bieten. Seine Verdauung kann sich bei unterschiedlichem Futter jedoch nicht gut darauf einstellen und nicht jedes Futter ist für dein Tier gleich gut geeignet. Bleibe lieber bei einer Futtersorte, die dein Tier gut verträgt, anstatt zwischen unterschiedlichen Sorten zu wechseln.
#7 Krankheiten
Verdauungsbeschwerden, bakterielle Infektionen, Nierenprobleme sowie andere Erkrankungen können deinen Hund belasten. Sind parallel Symptome wie Erbrechen, Fieber oder Durchfall aufgetreten, steckt vermutlich eine Erkrankung dahinter, die du beim Tierarzt überprüfen lassen solltest. Viele Ursachen sind harmlos und lassen sich auch mit pflanzlichen Mitteln kurieren.
#8 Alter
Im fortgeschrittenen Alter ist es natürlich, dass dein Hund weniger Appetit verspürt, da er sich auch weniger bewegt als zuvor. Gegebenenfalls kann hier auch die Umstellung auf ein Seniorenfutter sinnvoll sein. Es ist jedoch keineswegs schlimm, wenn dein Tier weniger frisst als davor, solange es grundsätzlich weiterhin sein Futter annimmt und den Napf nicht unberührt stehen lässt. Bleibt das Futter komplett unberührt, solltest du dein Tier vom Tierarzt untersuchen lassen, um etwaige hormonelle Störungen oder Krankheiten ausschließen zu können.
#9 Der Hund ist satt
Sicherlich ist das nicht die erste Ursache, die dir in den Sinn kommt. Im Gegensatz zu uns Menschen neigen jedoch nicht alle Hunderassen dazu, zu viel zu fressen. Gerade aktive Tiere, die darauf ausgelegt sind, sich viel zu bewegen, überfüllen ihren Magen in der Regel nicht.
Frisst dein Hund nicht, nachdem ihr Besuch hattet und über den Tag hinweg zahlreiche Leckereien an ihn gereicht wurden? Hast du ihm besonders viele Leckerli während eines besonderen Trainings gegeben oder gab es einen ungewöhnlich großen Leckerbissen? Dann hat dein Tier womöglich einfach keinen Hunger mehr, wenn die Hauptmahlzeit aufgetischt wird.
Achte darauf, dass dein Tier nicht bereits über den Lauf des Tages mit zu viel Köstlichem versorgt wird, sodass noch immer ausreichend Appetit für sein Futter verbleibt. Lässt dein Vierbeiner nach solchen Tagen Teile seines Futters stehen, kannst du auch einfach von vornherein etwas weniger Futter hinstellen, wenn es besondere Köstlichkeiten gab. Das sollte jedoch eine Ausnahme und nicht die Regel beim Füttern deines Hundes sein.
#10 Mäkeliger Hund
Hunde können Ansprüche entwickeln, wenn wir sie zu sehr verwöhnen. Leider neigen wir dazu, sie zu verwöhnen, da sie für uns ein Familienmitglied sind, um das wir uns besonders gut kümmern möchten. Bekommt dein Hund hier einen Imbiss, dort Essensreste direkt vom Tisch oder sogar große Leckereien? Neigst du dazu, sein Trockenfutter mit unterschiedlichen Extras zu versehen oder zwischen den Futtersorten zu wechseln?
Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Tier sich daran gewöhnt hat, dass du ihm Abwechslung bietest und es diese auch erwartet. Vermeide zu viel Wechsel zwischen den Futtersorten und ergänze die Hauptmahlzeit nicht durch zusätzliche Extras. Versuche auf keinen Fall deinem Tier eine nicht angerührte Mahlzeit noch attraktiver zu gestalten, da dies den Effekt verstärken kann.
Zeigt dein Hund sonst keine Auffälligkeiten? Dann lass ruhig eine Mahlzeit ausfallen und gib ihm am nächsten Tag weniger Leckerlis, sodass er seine Hauptmahlzeit wieder mehr zu schätzen lernt.
FAQ
Ist es gefährlich für meinen Hund, wenn er nicht frisst?
Auch wenn die Situation beunruhigend ist, geht in den meisten Fällen keine akute Gefahr für deinen Hund davon aus, dass er einen Tag sein Futter nicht anrührt. Hunde können bis zu 25 Tage ohne Futter überleben. Wesentlich riskanter wäre es, wenn er das Trinken verweigern würde. Es kann jedoch Ursachen geben für die Appetitlosigkeit deines Tieres, die du direkt behandeln solltest. Darunter zählen beispielsweise einige der oben erwähnten Krankheiten oder hormonelle Veränderungen sowie Stress.
Sollte ich versuchen, das Futter meines Tieres attraktiver zu gestalten?
Nein, dadurch könntest du dir eher einen mäkeligen Hund heranziehen, der auch künftig Probleme beim Fressen verursacht. Statt deinem Tier das Futter zu versüßen, versuche lieber herauszufinden, was die Appetitlosigkeit verursacht und an dieser Stelle gezielt anzusetzen.